Montag, 15. September 2003

[Nachdenkliches] Ein Tag wie jeder andere

Montag morgen, wieder ins Büro, an den Arbeitsplatz, auf die Baustelle. Sind wir mal ehrlich, was haben wir heute morgen beim Aufstehen gedacht? War da nicht dabei so was wie 'Schon wieder arbeiten, ich mag nicht aufstehen, hat das denn nie ein Ende?' Wir zwingen uns dann doch irgendwie und schlüpfen in unsere gewohnte Rolle um den täglichen Kampf wieder aufzunehmen. Wenns uns doch bloß besser gehen würde, nicht aufstehen müssen, nicht in die Arbeit müssen, nicht jeden Tag der gleiche Sch..ß.
Kommt Euch das bekannt vor?

Nun es gibt auch Tage an denen es anders läuft. Wie heute. Montag morgen. Zusammengesessen bei einen kurzem Meeting mit Chef und Kollegen. Wir erfuhren, dass ein weiterer Kollege diese Woche nicht in die Arbeit kommen wird, da er gerade erfahren hat, dass er zuckerkrank ist. Oh, ja, zuckerkrank, werden vielleicht einige jetzt sagen, dass ist doch inzwischen gar nicht mehr so schlimm, da bekommt man doch Insulin oder sowas, man muss es halt täglich einnehmen. Ist halt blöd, dass er noch so jung ist, aber es gibt Schlimmeres...

Aber Hand aufs Herz, wer weiß denn schon wirklich was das bedeutet? Wie würdest DU reagieren wenn jemand Dir sagen würde, dass Du irgend so ein Zeug Dir nun täglich bis an dein Lebensende ("Oh, ist es nicht heilbar, das wußte ich gar nicht!") spritzen musst. Du brauchst Insulin um leben, ja LEBEN zu können. Du BRAUCHST es, um am Montag morgen überhaupt wieder aufstehen zu können. Und dabei darfst Du nicht daran denken, wenn Du mal vergißt es zu nehmen, oder noch schlimmer, Du keine Möglichkeit hast an deinen 'Stoff' zu kommen.

Dieser Mensch ist einer derjenigen, die man gerne als Kollegen hat. Man fühlt sich einfach wohl in seiner Gesellschaft. Er ist äußerst hilfsbereit, in vielen Dingen begabt und hat immer einen lustigen Spruch auf den Lippen. SEIN Montag morgen war dieses Mal anders, so viel anders wie man es (subjektiv gesprochen) seinem ärgsten Feind nicht wünscht.

Er muss damit nun leben, ob er will oder nicht. Er muss damit fertig werden, ob er will oder nicht. Alles was wir tun können ist, ihn weiterhin so zu akzeptieren wie er ist. Und das ist ohne Zweifel so. (Anm: ich weiß wovon ich rede). Es ist seine persönliche Herausforderung, die er nun zu bewältigen hat, es geht hier um SEIN Leben. Wir alle wissen, dass er die Stärke und Größe dazu in sich trägt, da haben wir keinerlei Bedenken. Doch dies muss er für sich alleine entscheiden, das kann ihm keiner abnehmen. Und das ist der schwerste Teil von allem.

Vielleicht denken wir am nächsten Montag morgen beim Aufstehen mal daran, dass es ein Glück ist, so aufstehen zu können wie noch letzte Woche, die Woche davor und alle anderen. Sollten wir dann nicht mal dankbar sein, dankbar sein, DASS wir wie gewohnt aufstehen können (müssen?). Aber vielleicht haben wir ja wieder Glück und es trifft nicht uns, sondern 'nur' einen Kollegen...

Ich habe heute bei spiegel.de den nachfolgenden Artikel gefunden. Für diejenigen, die sich vielleicht darüber auslassen, dass man nicht bequem einfach draufklicken kann, sei gesagt, dass ich es mit Absicht getan habe. Wers lesen will, der liest es auch. Lesen und nachdenken.
h t t p : / / w w w . spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,265665,00.html

Ein Kollege

[Damals] Das Leben im Mittelalter

und alles was damals so gang und gäbe war wird auf
mabib.de ausführlichst beschrieben.

Für den edlen Rittersmann fürwahr eine erquickende Labsal um in längst vergangenen Zeiten sehnsüchtig zu schwelgen...

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